Displays für Videowände

Für den Aufbau von Videowänden - egal ob groß, klein, verteilt oder monolitisch stehen verschiedene Displaytypen in verschiedenen Größen von einer breiten Paletten von Anbietern zur Verfügung. Unser DisplayDriver Videomanagementsystem kann mit allen verfügbaren Displayarten genutzt werden. 

Wir möchten Ihnen hier eine kleine Übersicht geben welche prinzipiellen Unterschiede es gibt. Je nach Einsatztyp, Budget und Dauer des Einsatzes kommen verschiedenen Varianten in Betracht.

LCD / TFT Displays

4x3 LCD Wand (c) BMWI 2017
4x3 LCD Wand (c) BMWI 2017

LCD oder TFT Displays sind momenten die meist verkauften Displays für die Ausstattung von Kontrollräumen. Sie sind in einer sehr großen Bandbreite von 10 bis 120 Zoll erhältlich. Gemeinsam haben alle Displays dieser Gattung das sie über eine Hintergrundbeleuchtung verfügen und preislich die günstige Möglichkeit bieten eine Videowand aufzubauen.

Generell unterscheidet man dabei zwischen consumer, professional und 24/7 geeigneten Displays. 

Insbesondere in Kontrollräumen werden oft statische Inhalte (Übersichten, SCADA Systeme) 24/7 angezeigt was LCD Displays vor besondere Herausforderungen stellt. Es kommt dabei im Laufe der Zeit zu Einbrenn- oder "sticky image" Effekten, die sichtbar werden wenn Inhalten nach langer Zeit umgeschaltet werden. Dieser Klasse von Effekten wird durch verschiedene Methoden entgegengewirkt, so daß diese mittlerweile nicht mehr die Hauptrolle spielen. 

Entscheidender ist das Nachlassen der Hintergrundbeleuchtung. Diese wird im Laufe der Zeit unterschiedlich nachlassen was zu ungleichmäßiger Ausleuchtung führt (Wolkeneffekten, mura Effekt usw.) Diese sind bei bewegten Inhalt (wie Video) kaum sichtbar, beim typischen statischen Inhalten von Kontrollräumen sind diese aber sehr deutlich sichtbar. Die Folgekosten des Austauschs eines Displays (Techniker, Demontage usw) sind dabei nicht zu vernachlässigen und übersteigen oft die Anschaffungskosten eines einzelnen Displays. 

Vorteile:

  • niedrigster Anschaffungspreis
  • hohe Vielfalt von Größen und Anbietern
  • niedrige Bautiefe 50 bis 150mm
  • ausgereifte Technik

Nachteile:

  • relative geringe Lebensdauer, Anzeige wird typischerweise bereits nach 1,5 Jahren schlechter
  • Garantien der Hersteller auf Bildqualität max 1,5 Jahre
  • schneller Modellwechsel der Anbieter, ca alle 2 Jahre neue Modelle und Größen, Abkündigung von Größen
  • im Vergleich relative große Stege (Bezel, Rand) zwischen den Modellen (typisch 3,5mm)

Cubes / Rückprojektionseinheiten

10x2 Cube Wand

Die sogenannten Cubes, sind im Kern Kurzdistanzprojektoren (engines), die einem relativ großem Gehäuse auf eine "Mattscheibe" ihr Bild projezieren. Da diese Displays nur in professionellen Szenarien genutzt werden gibt es nur wenige Hersteller. 

Unterschiede zwischen den Modellen finden sich vor allem im genutzten Leuchtmittel (Leuchte, LED oder Laser). Aktuell sind Laser die neueste Entwicklung und Modell mit "klassischen" Lampen sind kaum noch zu finden. LED und Laser zeichnen sich durch eine sehr hohe Lebensdauer (5 Jahre+) aus und sind damit über lange Zeiträume nahezu wartungsfrei.

Vorteile:

  • Beste Bildqualität für statische Inhalte
  • Garantien von bis zu 5 Jahren durch die Anbieter auf Bildqualität und Stabilität
  • langsamer Modellwechsel, Ersatzteile lange erhältlich
  • Engine kann einzeln gewechselt werden
  • sehr geringer Bezel (Rand) von ca 1,5mm

Nachteile:

  • hoher Anschaffungspreis
  • hoher Platzbedarf - Tiefe von 600 bis 1200mm

LED Module

1,6m PP LED Wand Liantronics
1,6m PP LED Wand Liantronics

Der neueste Vertreter unter den Displays sind LED Module bzw LED Wände. Der Hauptunterschied zu LCDs ist, das es keine Hintergrundbeleuchtung mehr gibt, sondern die LEDs selbst Licht ausstrahlen.

Der Markt wird dominitiert von asiatischen Herstellern und ist aktuell äußert dynamisch was Anbieter, Preise und Technik betrifft.

LED Wände sind aus Modulen aufgebaut, die je nach Hersteller über verschiedene Größen verfügen - z.b. 250x250mm oder 480x480mm. Da die Module steglos sind, können beliebig große und vor allem auch von der Dimension her freie Wände aufgebaut werden. LED Module sind damit die flexibelste Lösung zum Bau einer Videowand.

Das wichtigste technische Merkmale eines LED Moduls ist der Pixel Pitch - der Abstand zwischen zwei RGB LEDs Gruppen. Typische verfügbare Größen reichen von 1,2mm bis 32mm.

Um dies in Relation zu setzen: ein 55" FullHD LCD hat eine Breite von 1210mm. Bei 1920 Pixel entspricht das einem Pixel Pitch von 0,63mm. Damit hat selbst eine FullHD LCD die vierfache Auflösung einer aktuell sehr hochwertigen 1,2mm LED Wand.

Es ist dabei jedoch zu beachten das bei größeren Wänden der Abstand des Betrachters zur Wand so groß ist, das diese hohe Auflösung nicht mehr wahrgenommen werden kann.

LED Module bieten sich daher also vor Allem für große, repräsentative Anwendungen an. Da dieser Markt aber zur Zeit extrem dynamisch ist, vor Allem im Preis, erwarten wir hier in den nächsten Jahren das dies die Technologie der Zukunft ist.

Vorteile:

  • hohe Flexibilität im Aufbau, beliebige Formen und Seitenverhältnisse
  • extrem hohe Leuchtstärke
  • keine Ränder, Stege, Bezel
  • niedere Bautiefe

Nachteile:

  • niedrige Auflösung
  • sehr hoher Anschaffungspreis
  • Lebensdauer und Wiederbeschaffbarkeit sind aktuell schwer einschätzbar und noch als schwierig zu betrachten

Projektoren / Beamer

Nach unserer Erfahrung spielen normale Auflichtprojektoren in Kontrollräumen kaum noch eine Rolle, sie werden aber dennoch vereinzelt genutzt. Sie spielen daher eher noch eine Rolle ein Besprechungsräumen und Vorlesungssälen wo es auf eine sehr große Darstellung ankommt.

Vorteile

  • sehr hohe Anbieter und Produktvielfalt
  • Randlose Darstellung durch Überlappung möglich
  • sehr große Darstellung / Fläche möglich

Nachteile

  • hoher Anschaffungspreis für professionelle Modelle mit ausreichend Lichtstärke
  • Verdunklung des Raumes notwendig
  • Lautstärke der Lüfter hörbar
  • Montage an der Decke notwendig und gute, große Projektsflächen notwendig